Arbeitsbedingungen und Gesundheit von Beschäftigten
Der Zusammenhang von Arbeitsbedingungen bzw. Arbeitsbelastungen und der Gesundheit von Beschäftigten erhält durch die demografische Entwicklung in Deutschland neues Gewicht.
Wie muss Arbeit gestaltet sein, damit die Beschäftigten langfristig und gesund erwerbstätig sein können?
Dieses Themendossier dokumentiert die Ergebnisse empirischer Forschung der letzten Jahre.
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Literaturhinweis
Bis wann würden Sie gerne arbeiten?: repräsentative Ergebnisse der lidA-Studie an älteren Beschäftigten (2018)
Borchart, Daniela; Ebener, Melanie;Zitatform
Borchart, Daniela & Melanie Ebener (2018): Bis wann würden Sie gerne arbeiten? Repräsentative Ergebnisse der lidA-Studie an älteren Beschäftigten. In: Betriebspraxis und Arbeitsforschung H. 232, S. 41-45.
Abstract
"Die Bindung älterer Beschäftigter ist einer von mehreren möglichen Wegen, um einem Mangel an Fachkräften im Unternehmen entgegenzuwirken. Bei der Personalplanung kann jedoch nicht das gesetzliche Regelrentenalter als Planungsgröße verwendet werden, denn Beschäftigte verlassen das Arbeitsleben in der Regel früher. Dabei gibt es eine große individuelle Spannbreite sowohl beim Zeitpunkt des Austritts als auch bei den individuellen Gründen. Die 'lidA-Studie zur Arbeit, Alter, Gesundheit und Erwerbsteilhabe' (www.lida-studie.de) untersucht seit 2009 den Übergang älterer Beschäftigter in die Rente anhand einer repräsentativen Stichprobe in Deutschland. Demnach möchte die große Mehrheit der Befragten im Alter von 49 und 55 Jahren (86 Prozent) spätestens bis zum 64. Lebensjahr mit dem Arbeiten aufhören. Die Pläne scheinen sich jedoch mit dem Näherrücken des Rentenalters zu verändern. Eine hohe soziale Führungsqualität des direkten Vorgesetzten macht einen Unter- schied, vor allem bei dem Plan, besonders früh (bis zum Alter von 59) oder besonders spät (ab dem Alter von 65) aufzuhören." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Physical work intensity and the split workday: theory and evidence from Spain (2018)
Zitatform
Chapela, Jorge González (2018): Physical work intensity and the split workday. Theory and evidence from Spain. In: Journal of labor research, Jg. 39, H. 3, S. 329-353. DOI:10.1007/s12122-018-9269-8
Abstract
"This study uses a job-design model and the 2002-2003 Spanish Time Use Survey to explore the existence of a previously overlooked relationship between physical work intensity and the split workday. The theoretical model developed predicts that the incidence of working split shifts may increase with physical work intensity if and only if the degree of recovery allowed by the mid-workday break is directly proportional to the physical load of the work done. Occupation-specific estimates of energy expenditure are constructed for Spain which permit investigating empirically the relationship between physical work intensity and the split workday." (Author's abstract, © Springer-Verlag) ((en))
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Gesund arbeiten im Zeitalter der Digitalisierung: wo liegen die Arbeitsgestaltungspotenziale aus Sicht von Beschäftigten und Unternehmensvertretern? (2018)
Gerlmaier, Anja;Zitatform
Gerlmaier, Anja (2018): Gesund arbeiten im Zeitalter der Digitalisierung. Wo liegen die Arbeitsgestaltungspotenziale aus Sicht von Beschäftigten und Unternehmensvertretern? (IAQ-Report 2018-04), Duisburg, 25 S. DOI:10.17185/duepublico/46679
Abstract
"Digitale Produktionssysteme und Werkzeuge halten Einzug in Fabrik und Büro. Sie treffen vielfach auf Betriebe, die von der derzeitigen Hochkonjunktur profitieren, aber in den letzten Jahren kontinuierlich Personalabbau betrieben haben. Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, welche Gestaltungsspielräume es für eine gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung im Bereich der Produktion bzw. produktionsnahen Wissensarbeit gibt und welche Rolle dabei die Arbeitsgestaltungskompetenz von Führungskräften, Arbeitsschutzakteuren und Beschäftigten spielt.
- Fallstudien im Bereich von Anlerntätigkeiten (Maschinenbedienung) verweisen auf bedeutsame Gestaltungspotenziale im Bereich der sozialen Unterstützung sowie Kooperationsmöglichkeiten (z.B. Tätigkeitswechsel). Die Einführung neuer Steuerungssysteme wurde von vielen Beschäftigten als belastungsverstärkend erlebt.
- Facharbeiter_innen wiesen häufig mehr Zeitspielräume als Angelernte auf, diese boten jedoch kaum Entlastungsmöglichkeiten aufgrund einer steigenden Anzahl von neuen Arbeitsaufgaben. Ungenutzte Gestaltungspotenziale zur Belastungsminderung zeigten sich hier vor allem im Bereich der Mitarbeiterführung.
- Bei produktionsnaher Wissensarbeit fanden sich die höchsten Diskrepanzen bei der Einschätzung der Gestaltungspotenziale zwischen Beschäftigten und Unternehmensvertreter_innen. Als kritische Engpassfaktoren für die entlastende Wirkung von digitalen Werkzeugen (z.B. Videokonferenz-Systeme oder Diensthandys) erwiesen sich häufig unzulängliche Einarbeitungszeiten und zu enge Terminplanungen.
- In allen drei Tätigkeitsbereichen stellte vor allem eine dünne Personaldecke einen zentralen Hemmfaktor für die Nutzung vorhandener Ressourcenpotenziale da
- Beschäftigte erlebten mehr Gestaltungspotenziale, wenn ihre Führungskräfte und bereichsbezogenen Arbeitsschutzakteure über eine gute Arbeitsgestaltungskompetenz verfügten." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
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Commuting time and sick-day absence of US workers (2018)
Zitatform
Gimenez-Nadal, Jose I., Jose Alberto Molina & Jorge Velilla (2018): Commuting time and sick-day absence of US workers. (IZA discussion paper 11700), Bonn, 23 S.
Abstract
"This paper analyzes the relationship between commuting time and sick-day absence of US workers. Using data from the Panel Study of Income Dynamics for the years 2011, 2013, and 2015, we find that a 1% increase in the daily commute of male workers is associated with an increase of around 0.018% in sick-day absences per year. In the case of women, the relationship is not significant. These results hold after controlling for individual fixed effects and socio-demographic characteristics, changes in jobs and places of residence, and differences in the self-reported health status of workers. By determining how commuting time is related to sickness absenteeism, we shed light on the relationship between commuting behavior and workers' health-related outcomes, measured by their labour supply." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Arbeit und Psyche: Grundlagen, Therapie, Rehabilitation, Prävention - ein Handbuch (2018)
Kawohl, Wolfram; Rössler, Wulf;Zitatform
Kawohl, Wolfram & Wulf Rössler (Hrsg.) (2018): Arbeit und Psyche. Grundlagen, Therapie, Rehabilitation, Prävention - ein Handbuch. (Konzepte, Methoden und Praxis der Klinischen Psychiatrie), Stuttgart: Kohlhammer, 336 S.
Abstract
"Die Auswirkungen von Arbeit auf die Psyche der Beschäftigten sind ein Thema, das aktuell in der medialen Öffentlichkeit wie in der Fachwelt intensiv und kontrovers diskutiert wird. Das Werk reflektiert den aktuellen Stand von Forschung und Praxis und wird - in Abgrenzung zu erschienenen populärwissenschaftlichen Publikationen - dabei auch akademisch-wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht. Neben den relevanten medizinisch-psychiatrischen Themen werden Grundlagenaspekte wie soziokulturelle, ökonomische und psychologische Bezüge abgebildet. Die jeweiligen Themen werden ausführlich vertieft inkl. epidemiologischer, ätiologischer, pathophysiologischer, therapeutischer und rehabilitativer sowie salutogenetischer Aspekte." (Verlagsangaben, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Inhaltsverzeichnis bei der Deutschen Nationalbibliothek -
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Too polluted to work? The gendered correlates of air pollution on hours worked (2018)
Zitatform
Montt, Guillermo (2018): Too polluted to work? The gendered correlates of air pollution on hours worked. In: IZA journal of labor economics, Jg. 7, S. 1-18. DOI:10.1186/s40172-018-0067-6
Abstract
"Air pollution affects workers' ability to work by damaging their own health, but also by damaging the health of their dependents. This paper draws on 20 years of air pollution and employment data from Santiago, Chile, a highly polluted metropolis, particularly in fall and winter months. The paper finds that though air pollution is not associated to a reduction in overall hours worked, it does so for women and particularly for women with children. Weeks with pollution at 100 Ág/m3, common for Santiago, see double the gender difference in working hours. It is hypothesised that children, unable to go to school, must stay home and cared for. These findings suggest that air pollution may contribute to gender inequality through the gendered-biased distribution of care responsibilities. Pollution brings to evidence gender inequalities in care and, given the gendered nature of care and the geographic distribution of pollution, may contribute to enhance gender and geographic labour market inequalities. Environmental policy may serve to enhance gender equality as well." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Amazon in Polen: Arbeitsbedingungen und Arbeitsbeziehungen (2018)
Owczarek, Dominik; Chelstowska, Agata;Zitatform
Owczarek, Dominik & Agata Chelstowska (2018): Amazon in Polen. Arbeitsbedingungen und Arbeitsbeziehungen. Warschau, 111 S.
Abstract
"Die Publikation 'Amazon in Polen' thematisiert die Arbeitsbedingungen und -beziehungen zwischen der Firma Amazon und der Belegschaft. Die Autoren erläutern dazu das Geschäftsmodell der Firma Amazon zum einen im globalen Kontext und zum anderen speziell in Polen. Diesbezüglich untersuchen sie die Zusammenarbeit mit öffentlichen Behörden, den Einfluss der Firma auf lokale Arbeitsmärkte und die Arbeitsbedingungen sowie die Organisation in den Logistikzentren. Des Weiteren analysieren sie die Beziehung und den sozialen Dialog zwischen Amazon und der Belegschaft." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Rahmenmodell der Arbeitsintensität als objektiv bestehende Anforderung (2018)
Rau, Renate; Göllner, Christian;Zitatform
Rau, Renate & Christian Göllner (2018): Rahmenmodell der Arbeitsintensität als objektiv bestehende Anforderung. In: Arbeit. Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 27, H. 2, S. 151-174. DOI:10.1515/arbeit-2018-0012
Abstract
"Vor dem Hintergrund der Konzeption von Arbeitsintensität als objektive Anforderung, die durch den Arbeitsauftrag und seine Ausführungsbedingungen bestimmt ist, wird ein Rahmenmodell zur Arbeitsintensität vorgestellt. Darin wird Arbeitsintensität als Funktion von Arbeitsmenge pro verfügbarer Zeit und erforderlichem kognitivem Regulationsniveau bei der Aufgabenbewältigung betrachtet. Als zentrale Einflussfaktoren auf die verfügbare Zeit zur Aufgabenbearbeitung werden der Grad der Zeitbindung, Hindernisse bei der Aufgabenausführung sowie die vom Arbeitsauftrag zugelassenen Bewältigungsmöglichkeiten zeitlicher Engpässe angesehen. Um zu klären, ob es weitere modellrelevante Einflussfaktoren auf die verfügbare Zeit gibt, wurden problemzentrierte Interviews mit 18 Vertretern unterschiedlichster Berufe durchgeführt. Gefragt wurde nach der Beschreibung von Situationen, in denen Zeit- und Leistungsdruck erlebt wurde. Die Aussagen wurden mittels inhaltlich strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse danach analysiert, ob Arbeitsbedingungen genannt wurden, die einen Einfluss auf die Arbeitsintensität, insbesondere die verfügbare Zeit haben. Im Ergebnis ließen sich die im Modell benannten Einflussfaktoren mit konkreten, im Alltag von Erwerbstätigen auftretenden Arbeitsbedingungen ausdifferenzieren und mit Subkategorien untersetzen. Zusätzlich wurden 'soziale Einflüsse' und 'Leistungsvoraussetzungen' als Einflussfaktoren extrahiert. Von diesen war nur eine Bedingung für das Modell relevant. Diese betraf aus den Leistungsvoraussetzungen die fehlende Zeit für Qualifizierung. Insgesamt kann das Rahmenmodell zur Arbeitsintensität die Konstruktion bedingungsbezogener Instrumente zur Erfassung von Arbeitsintensität unterstützen und bietet Ansatzpunkte für die Arbeitsgestaltung." (Autorenreferat, © De Gruyter)
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Das Reproduktionsregime: Sicherung von Arbeits- und Lebenskraft zwischen Effizienz und Resilienz (2018)
Rose, Stephanie;Zitatform
Rose, Stephanie (2018): Das Reproduktionsregime. Sicherung von Arbeits- und Lebenskraft zwischen Effizienz und Resilienz. Wiesbaden: Springer VS, 209 S. DOI:10.1007/978-3-658-21064-9
Abstract
"Dieses Buch geht der Frage nach, wie angesichts einer viel diskutierten Reproduktionskrise die alltägliche Reproduktion und Regeneration gewährleistet werden kann. Die Autorin entwickelt durch die konzeptionelle Neusortierung des Forschungsstandes das Reproduktionsregime als neues Analysekonzept. Der analytische Mehrwert des Reproduktionsregimes entsteht durch die integrierte Betrachtung von politischen Reformen, darauf gründenden personalpolitischen Maßnahmen, individuellen Bewältigungsstrategien und den dahinterstehenden, für verschiedene Beschäftigtengruppen sehr unterschiedlich ausgeprägten Ressourcen. Symptome der Reproduktionskrise sind neben der Zunahme psychischer Belastungen und Erkrankungen eine steigende Zahl erwerbsunfähiger Menschen und der Anstieg von Arbeitsausfällen. Eine nachhaltige Sicherung der alltäglichen Reproduktion scheint vielen Menschen gegenwärtig nicht mehr möglich zu sein." (Verlagsangaben, IAB-Doku)
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Does telework stress employees out?: a study on working at home and subjective well-being for wage/salary workers (2018)
Zitatform
Song, Younghwan & Jia Gao (2018): Does telework stress employees out? A study on working at home and subjective well-being for wage/salary workers. (IZA discussion paper 11993), Bonn, 28 S.
Abstract
"Using data from the 2010, 2012, and 2013 American Time Use Survey Well-Being Modules, this paper examines how subjective well-being (SWB) varies between working at home and working in the workplace among wage/salary workers. Both OLS and individual fixed-effects models are employed for estimation, and the results are largely consistent. In general, we find that working at home is associated with a lower level of net affect and a higher probability of having unpleasant feelings relative to working in the workplace. We further decompose homeworking into telework and bringing work home and find that the effect of SWB varies by types of homeworking. In comparison with working in the workplace, telework increases stress in both samples of weekdays and weekends/holidays, and it also reduces net affect and increases unpleasantness in the sample of weekends/ holidays. In contrast, bringing work home on weekdays results in a lower level of net affect due to less happiness received. The only positive effect of homeworking we discover is that telework reduces tiredness on weekdays. As to the existence of gender difference in the effect of homeworking, our OLS results show that working at home is associated with positive affections for males but negative affections for females. However, fixedeffects models suggest that both males and females feel more stressed when teleworking, indicating the existence of individual heterogeneity." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Flexible Arbeitsmodelle für die Generation 50+: Wirkungsvolle Maßnahmen gegen den vorzeitigen Austritt aus der späten Erwerbsphase (2018)
Wörwag, Sebastian; Cloots, Alexandra;Zitatform
Wörwag, Sebastian & Alexandra Cloots (2018): Flexible Arbeitsmodelle für die Generation 50+. Wirkungsvolle Maßnahmen gegen den vorzeitigen Austritt aus der späten Erwerbsphase. Wiesbaden: Springer, 234 S.
Abstract
"Dieses Fachbuch präsentiert basierend auf den Ergebnissen einer breit abgestützten Studie flexible Arbeitsmodelle, die bei der Zielgruppe der Erwerbstätigen im Alter von über 50 Jahren zu einer Weiterbeschäftigung bis zum Rentenalter und darüber hinaus führen können. HR-Verantwortliche, Führungskräfte und interessierte Mitarbeitende erlernen Strategien, mit denen sie dem Fachkräftemangel wirksam entgegenwirken sowie zu Gesunderhaltung, Motivationssteigerung und verbesserter Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten beitragen können. Ein systemisches Modell stellt die Einflussfaktoren nachhaltig guter Arbeit dar, ein Trendkapitel zeigt die künftigen Herausforderungen, und konkrete Flexibilisierungsmodelle sowie Fallstudien erleichtern die Umsetzung der Erkenntnisse in die Praxis." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Flexible Arbeitszeiten (2017)
Zitatform
Amlinger-Chatterjee, Monischa & Anne M. Wöhrmann (2017): Flexible Arbeitszeiten. In: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, Jg. 71, H. 1, S. 39-51. DOI:10.1007/s41449-017-0047-x
Abstract
"Die Auswirkungen flexibler Arbeitszeitgestaltung auf die Gesundheit werden in der arbeitswissenschaftlichen Literatur zunehmend untersucht und diskutiert. Dabei wird 'Arbeitszeitflexibilität' als heterogenes Konstrukt unterschiedlich definiert und operationalisiert. Sie kann individuumsbezogen sein und sich damit in der Möglichkeit der Mitgestaltung der eigenen Arbeitszeit ausdrücken. Andererseits kann Arbeitszeitflexibilität auch betriebsbezogen sein, also die variable zeitliche Verfügung über Beschäftigte widerspiegeln. Dazu gehören bspw. Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft oder von Unternehmensseite gesteuerte kapazitätsorientierte variable Arbeitszeit. Für verschiedene Aspekte flexibler Arbeitszeitgestaltung sind unterschiedliche Wirkzusammenhänge mit Indikatoren psychischer Gesundheit zu erwarten. Daher erfolgte in der vorliegenden Übersichtsarbeit eine getrennte Analyse für individuumsbezogene Arbeitszeitflexibilität (d. h. Autonomie bzw. Einflussmöglichkeiten) und betriebsbezogene Arbeitszeitflexibilität (d. h. nicht-autonom gestaltete nicht starre Arbeitszeiten, die durch Variabilität, Unvorhersehbarkeit und Arbeiten im Bereitschaftsdienst oder Rufbereitschaft gekennzeichnet sind).<br> Die Literaturanalyse zeigt, dass individuumsbezogene Arbeitszeitflexibilität mit weniger gesundheitlichen Beschwerden, einem reduzierten Stresserleben und verminderter Burnout-Symptomatik zusammenhängt. Betriebsbezogene Arbeitszeitflexibilität hingegen geht eher mit einer höheren Ausprägung affektiver Symptome, verstärktem Stresserleben und erhöhter Burnout-Symptomatik einher.<br> Die vorliegende Literaturanalyse stellt den aktuellen Wissensstand zu Zusammenhängen wesentlicher Facetten flexibler Arbeitszeiten (individuumsbezogene Arbeitszeitflexibilität und betriebsbezogene Arbeitszeitflexibilität) und Indikatoren psychischer Beanspruchungsfolgen (z. B. affektiver Symptomatik, Burnout und subjektiv erlebtem Stress) dar. Soweit in bisherigen Sekundärstudien Indikatoren (hauptsächlich negativer) psychischer Beanspruchungsfolgen berücksichtigt wurden, konnten bisherige Befunde bestätigt und präzisiert werden. Es zeigt sich ein erheblicher Forschungsbedarf zum Zusammenspiel der Gestaltung flexibler Arbeitszeiten und psychischer Beanspruchungsfolgen." (Autorenreferat)
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Orts- und zeitflexibles Arbeiten: Gesundheitliche Chancen und Risiken (2017)
Beermann, Beate; Amlinger-Chatterjee, Monischa; Brenscheidt, Frank; Gerstenberg, Susanne; Wöhrmann, Anne M. ; Niehaus, Michael;Zitatform
Beermann, Beate, Monischa Amlinger-Chatterjee, Frank Brenscheidt, Susanne Gerstenberg, Michael Niehaus & Anne M. Wöhrmann (2017): Orts- und zeitflexibles Arbeiten. Gesundheitliche Chancen und Risiken. (baua: Bericht), Dortmund, 46 S. DOI:10.21934/baua:bericht20170905
Abstract
"Der vorliegende Bericht fasst den wissenschaftlichen Erkenntnisstand zur gesundheitlichen Bedeutung orts- und zeitflexibler Arbeitsformen zusammen. Auf der Basis der Ergebnisse wissenschaftlicher Studien kann generell davon ausgegangen werden, dass sowohl das ortsflexible als auch das zeitflexible Arbeiten als Belastungsfaktoren wirken und mit negativen Beanspruchungsfolgen einhergehen können. So erfordert Mobilität einen zusätzlichen Aufwand, der in der Regel sowohl mit Organisationsaufwand als auch mit zusätzlicher Bindung von Zeit und damit verbunden mit reduzierter Ruhezeit einhergeht. Die Ergebnisse zeigen, dass Mobilitätsanforderungen zusätzliche zur Arbeitstätigkeit bestehende Belastungsfaktoren darstellen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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The effect of working hours on health (2017)
Berniell, Inés; Bietenbeck, Jan;Zitatform
Berniell, Inés & Jan Bietenbeck (2017): The effect of working hours on health. (IZA discussion paper 10524), Bonn, 30 S.
Abstract
"Does working time causally affect workers' health? We study this question in the context of a French reform which reduced the standard workweek from 39 to 35 hours, at constant earnings. Our empirical analysis exploits variation in the adoption of this shorter workweek across employers, which is mainly driven by institutional features of the reform and thus exogenous to workers' health. Difference-in-differences and lagged dependent variable regressions reveal a negative effect of working hours on self-reported health and positive effects on smoking and body mass index, though the latter is imprecisely estimated. Results are robust to accounting for endogenous job mobility and differ by workers' occupations." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Arbeitshetze und Arbeitsintensivierung bei digitaler Arbeit: So beurteilen die Beschäftigten ihre Arbeitsbedingungen: Ergebnisse einer Sonderauswertung der Repräsentativumfrage zum DGB-Index Gute Arbeit 2016 (2017)
Holler, Markus; Kulemann, Peter;Zitatform
Holler, Markus (2017): Arbeitshetze und Arbeitsintensivierung bei digitaler Arbeit: So beurteilen die Beschäftigten ihre Arbeitsbedingungen. Ergebnisse einer Sonderauswertung der Repräsentativumfrage zum DGB-Index Gute Arbeit 2016. Berlin, 11 S.
Abstract
"Wie häufig fühlen sich digital Arbeitende bei der Arbeit gehetzt oder stehen unter Zeitdruck? In welchem Zusammenhang stehen Digitalisierungsgrad und Störungen des Arbeitsflusses? Die Ergebnisse der Sonderauswertung zeigen, dass bislang nur wenige Beschäftigte von den möglichen Potentialen der Digitalisierung für eine bessere Arbeitsgestaltung profitieren. Die Mehrheit berichtet über eine zunehmende Arbeitsintensität." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Occupational health and safety of temporary and agency workers (2017)
Hopkins, Benjamin;Zitatform
Hopkins, Benjamin (2017): Occupational health and safety of temporary and agency workers. In: Economic and Industrial Democracy, Jg. 38, H. 4, S. 609-628. DOI:10.1177/0143831X15581424
Abstract
"Previous quantitative studies have established a link between precarious work and occupational health and safety (OHS). Using an ethnographically informed qualitative approach, this article investigates the workplace experiences of different types of precarious workers, in particular those who are directly-employed temporary workers and those who are engaged through an agency. Drawing on the work of Andrew Hopkins, the article finds cultural practices that lead to worsened OHS experiences for those who are engaged through an agency. These experiences include inadequate safety training, poor quality personal protective equipment and a lack of clarity of supervisory roles." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Crossover effect of spouse weekly working hours on estimated 10-years risk of cardiovascular disease (2017)
Zitatform
Kang, Mo-Yeol & Yun-Chul Hong (2017): Crossover effect of spouse weekly working hours on estimated 10-years risk of cardiovascular disease. In: PLoS one, Jg. 12, H. 8, S. 1-12. DOI:10.1371/journal.pone.0182010
Abstract
"Objectives: To investigate the association between spouse weekly working hours (SWWH) and the estimated 10-years risk of cardiovascular disease (CVD).
Methods: This cross-sectional study was based on the data obtained from the Korean National Health and Nutrition Examination Survey 2007 - 2012. Data of 16,917 participants (8,330 husbands, 8,587 wives) were used for this analysis. The participants' clinical data were collected to estimate the 10-years risk of CVD, as well as weekly working hours. Multiple logistic regression was conducted to investigate the association between SWWH and the estimated 10-years risk of CVD. We also performed a stratified analysis according to each participant's and their spouse's employment status.
Results: Compared to those whose spouses worked 30 hours per week, estimated 10-years risk of CVD was significantly higher as SWWH increase among those whose spouses worked >30 hours per week. After adjusting for covariates, the odds ratio for high CVD risk was found to increase as SWWH increased, up to 2.52 among husbands and 2.43 among wives. We also found that the association between SWWH and the estimated 10-years risk of CVD varied according to the employment status. Analysis of each component included in the CVD appraisal model showed that SWWH had close relationship with diabetes in men, and smoking habits in women.
Conclusions: Spouse's long working hours are associated with individual's risk of CVD in future, especially among husbands." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) -
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The relationship between shift work and mental health among electronics workers in South Korea: a cross-sectional study (2017)
Zitatform
Kang, Mo-Yeol, Ho-Jang Kwon, Kyung-Hwa Choi, Chung-Won Kang & Hyunjoo Kim (2017): The relationship between shift work and mental health among electronics workers in South Korea. A cross-sectional study. In: PLoS one, Jg. 12, H. 11, S. 1-10. DOI:10.1371/journal.pone.0188019
Abstract
"Objective: To determine the relationship between shift work and mental health, particularly insomnia, depression, and suicidal ideation, among electronics production workers.
Methods: A survey was conducted with 14,226 workers from an electronics manufacturer in South Korea. After excluding 112 individuals with incomplete responses, 14,114 respondents were analyzed. As part of a larger project, we collected data on respondents' general characteristics, work-related characteristics, and health status; however, in this study, we focused on the data related to shift work and mental health. Insomnia, depression, and suicidal ideation were set as dependent variables and working schedule as set as the independent variable. We performed multiple logistic regression analysis with daytime workers as the reference group. The model was adjusted for age, gender, body mass index, workplace, educational level, and marital status with or without children under 6 years of age.
Results: Relative to daytime workers, shift workers had 2.35, 1.23, and 1.17 greater odds of insomnia, depression, and suicidal ideation, respectively. Within the shift worker group, we found that the odds of depression and suicidal ideation increased dramatically when respondents had insomnia. The ORs for depression and suicidal ideation were 4.899 and 7.934, respectively.
Conclusions: Our findings suggest that shift work is related to an increased risk of mental health problems in production workers, and the sleep disturbance related with shift work is a central mechanism for this relationship. Since these results suggest that proactive management of sleep problems might attenuate their detrimental effects on shift worker's mental health." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) -
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Time control, job execution and information access: work/family strategies in the context of low-wage work and 24/7 schedules (2017)
Zitatform
Lefrançois, Mélanie, Karen Messing & Johanne Saint-Charles (2017): Time control, job execution and information access. Work/family strategies in the context of low-wage work and 24/7 schedules. In: Community, work & family, Jg. 20, H. 5, S. 600-622. DOI:10.1080/13668803.2017.1379950
Abstract
"Low-wage work and rigid atypical schedules reduce workers' leeway to manage their work/family interface, resulting in high levels of work/family conflict and in health issues. Faced with these inflexible conditions and a lack of formal work/family measures, workers rely primarily on informal practices where relational dynamics with coworkers and managers play an important role. However, low-wage workers with little schedule control are underrepresented in the work/family literature and little is known about how they deal with work/family issues in their workplaces. What role is played by workplace relationships in strategies used by workers to manage their work/family interface in the face of imposed, extended and variable schedules? Using an interdisciplinary theoretical and methodological framework combining communication and ergonomic work activity analysis, we analyzed data collected through direct and participant observations, semi-structured interviews, interaction diaries and administrative documents. This community-initiated ethnographic case study helped us identify three main types of work/family strategies related to (1) work time; (2) work execution and (3) access to relational resources. We also discuss how these strategies are embedded in the work activity and relational context, including gender dynamics, and are entangled with individual, team and organizational considerations. Some potential solutions are presented." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Stressed despite or because of flexible work arrangements?: flexible work arrangements, job pressure and work-to-home conflict for women and men in Germany (2017)
Zitatform
Lott, Yvonne (2017): Stressed despite or because of flexible work arrangements? Flexible work arrangements, job pressure and work-to-home conflict for women and men in Germany. (Hans-Böckler-Stiftung. Working paper Forschungsförderung 046), Düsseldorf, 43 S.
Abstract
"The present study investigates the effects of flexible work arrangements on work-to-home conflict for women and men in Germany. It analyzes (1) how schedule control, i.e. flexitime and working-time autonomy, employer-oriented flexible schedules and telecommuting are related to work-to-home conflict and (2) whether these arrangements increase or decrease the positive effect of job pressure on work-to-home conflict. The multivariate analyses are based on the 2011 and 2012 German Socio-Economic Panel study." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))