Arbeitszeit: Verlängern? Verkürzen? Flexibilisieren?
Standen in früheren Jahren erst die Verkürzung der Arbeitszeit und dann die Arbeitszeitverlängerung im Zentrum der Debatten, ist nun eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit der Wunsch von Unternehmen und vielen Beschäftigten. Die Politik fragt vor diesem Hintergrund: wie kann Arbeitszeitpolitik die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Sicherung vorhandener Arbeitsplätze unterstützen?
Die Infoplattform bietet weiterführende Informationen zu dieser Frage, zur Entwicklung der Arbeitszeiten in Deutschland auch im internationalen Vergleich, zur betrieblichen Gestaltung der Arbeitszeit und zu den Arbeitszeitwünschen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.
- Forschung und Ergebnisse aus dem IAB
- Arbeitszeitpolitik
- Arbeitszeitentwicklung
- Arbeitszeit aus Sicht der Beschäftigten
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Arbeitszeitgestaltung
- flexible Arbeitszeitmodelle insgesamt
- gleitende Arbeitszeit
- Vertrauensarbeitszeit
- Arbeitszeitkonto
- Schichtmodelle, Wochenendarbeit
- Langzeiturlaub, Blockfreizeit
- Arbeit auf Abruf, KAPOVAZ
- Bereitschaftsdienst
- Job Sharing, Teilzeit, Altersteilzeit
- Telearbeit
- Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung, Elternzeit
- Vereinbarkeit von Beruf und Pflege
- Alter
- Geschlecht
- geografischer Bezug
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Literaturhinweis
Sozialstaat 4.0: Tarifbindung und Arbeitszeit entscheiden (2015)
Hofmann, Jörg; Smolenski, Tanja;Zitatform
Hofmann, Jörg & Tanja Smolenski (2015): Sozialstaat 4.0. Tarifbindung und Arbeitszeit entscheiden. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 68, H. 6, S. 466-472. DOI:10.5771/0342-300X-2015-6-466
Abstract
"Die Arbeitszeit trägt entscheidend zur Formung des individuellen Arbeitslebens bei und bestimmt Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Arbeit und Leben. Ihre Gestaltung - Länge und Verteilung - ist damit zugleich ein wichtiger Eckpunkt des gesamten sozialstaatlichen Arrangements. Die Veränderungen der Arbeitszeitpolitik - in der gewerkschaftlichen Tarif- und Mitbestimmungspolitik - stehen in einem engen Kontext mit den sozialstaatlichen Entwicklungen. Dies macht das Beispiel der Arbeitszeitpolitik der IG Metall deutlich. Damit wird zugleich klar, dass Arbeitszeitpolitik und Tarifbindung konstitutionelle Eckpfeiler des deutschen Sozialstaatsmodells sind - und bleiben müssen. Eine innovative Arbeitszeitgestaltung ist also die Grundlage für ein neues Normalarbeitsverhältnis. Und Voraussetzung ist die Ausweitung der Tarifbindung. Politisches Ziel ist, Arbeitspolitik und vor allem Arbeitszeitpolitik zu einem gewerkschaftlichen und sozialpolitischen Projekt zu machen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Pflegende in Arbeitslosengeld-II-Haushalten: Wie Leistungsbezieher Pflege und Arbeitsuche vereinbaren (2015)
Hohmeyer, Katrin; Kopf, Eva;Zitatform
Hohmeyer, Katrin & Eva Kopf (2015): Pflegende in Arbeitslosengeld-II-Haushalten: Wie Leistungsbezieher Pflege und Arbeitsuche vereinbaren. (IAB-Kurzbericht 05/2015), Nürnberg, 7 S.
Abstract
"Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt. Viele Menschen pflegen Angehörige und müssen dies mit ihrer Erwerbstätigkeit vereinbaren. Auch Arbeitslosengeld-II-Bezieher, die ihre Angehörigen pflegen, stehen im Spannungsfeld zwischen der Pflegearbeit und ihrer Pflicht zur Arbeitsuche. Mithilfe von Befragungsdaten des Panels 'Arbeitsmarkt und soziale Sicherung' aus dem Zeitraum 2006 bis 2012 untersuchen wir die Situation von pflegenden Leistungsbeziehern sowie deren Kontakt zu ihrem Jobcenter." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Hohmeyer, Katrin;Weiterführende Informationen
- Gründe, warum Leistungsbezieher nicht zur Arbeitsuche verpflichtet sind
- Persönliche Erfahrung der Arbeitslosengeld-II-Bezieher mit ihrem Jobcenter
- Pflegetätigkeiten von Personen ohne Arbeitslosengeld-II-Bezug und Merkmale von Pflegenden und Nichtpflegenden ohne Arbeitlosengeld-II-Bezug
- Unterstützung durch das Jobcenter bei der Suche nach Pflegepersonal
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Literaturhinweis
Beschäftigungsentwicklung und Arbeitszeiten von Frauen in Deutschland: - eine Erfolgsstory? (2015)
Kümmerling, Angelika;Zitatform
Kümmerling, Angelika (2015): Beschäftigungsentwicklung und Arbeitszeiten von Frauen in Deutschland. - eine Erfolgsstory? In: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, Jg. 69, H. 1, S. 23-29.
Abstract
"Die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen in Deutschland steht bereits seit einigen Jahren auf der politischen Agenda. Mit einigem Erfolg: Die weibliche Erwerbsquote ist gegenwärtig europaweit eine der höchsten. Die Betrachtung der Arbeitszeit von Frauen und Müttern suggeriert jedoch einigen Nachholbedarf. Der vorliegende Beitrag zeigt mittels deskriptiver Analysen die Beharrlichkeit geschlechtsspezifischer Unterschiede in den Arbeitszeiten von Frauen und Männern über die Zeit und über verschiedene Lebensphasen hinweg auf, wobei explizit eine mögliche Wirkung des zum 1.1.2007 eingeführten Elterngelds untersucht wird. Instrumente wie das Elterngeld vermögen wohl die Erwerbsbeteiligung von Müttern zu erhöhen, es gelingt ihnen jedoch wesentlich schlechter auch Einfluss auf die Arbeitszeiten zu nehmen. Das Familienmodell, in dem der Mann die Position des Haupternährers in der Familie einnimmt und die Frau hinzuverdient, scheint sich weiter zu manifestieren. Arbeitszeitmodelle, die Frauen auch über die Zeit stärker in den Arbeitsmarkt integrieren wollen, sollten auf vorhersagbare und - auf betrieblicher Seite - regelmäßige Arbeitszeiten achten. Änderungen in den Arbeitszeiten sollten angekündigt und damit planbar werden. Von den bekannten Arbeitszeitkontenmodellen scheinen die traditionellen Gleitzeitkonten am besten in der Lage, die Vereinbarkeit familiärer und beruflicher Verpflichtungen zu unterstützen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Wem gehört die Zeit? Flexible Arbeitszeiten: grenzenlose Freiheit oder grenzenlose Erreichbarkeit? (2015)
Lindecke, Christiane;Zitatform
Lindecke, Christiane (2015): Wem gehört die Zeit? Flexible Arbeitszeiten. Grenzenlose Freiheit oder grenzenlose Erreichbarkeit? In: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, Jg. 69, H. 1, S. 31-38.
Abstract
"Der Beitrag skizziert die aktuellen Arbeitszeitentwicklungen und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für Regelungen auf der betrieblichen Ebene. Nach einer Bestandsaufnahme der aktuellen Situation bei Überstunden und ständiger Erreichbarkeit werden kurz die Auswirkungen dieses Vordringens von Arbeitszeit in Freizeit diskutiert. Anschließend werden erste Ansätze betrieblicher Regelungen vorgestellt, um abschließend Arbeitszeitkonten als ein wichtiges Instrument zur Erfassung und Begrenzung von Arbeitszeiten näher zu betrachten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Führen selbstgesteuerte Arbeitszeiten zu einer Ausweitung der Arbeitsstunden?: eine Längsschnittanalyse auf der Basis des Sozio-oekonomischen Panels (2015)
Matta, Vanita Irene;Zitatform
Matta, Vanita Irene (2015): Führen selbstgesteuerte Arbeitszeiten zu einer Ausweitung der Arbeitsstunden? Eine Längsschnittanalyse auf der Basis des Sozio-oekonomischen Panels. In: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 44, H. 4, S. 253-271.
Abstract
"Selbstgesteuerte Arbeitszeiten sind inzwischen weit verbreitet. Es gibt bereits empirische Evidenz für die Vermutung, dass selbstgesteuerte Arbeitszeiten, so wie sie derzeit häufig praktiziert werden, zu einer Ausweitung der Arbeitsstunden führen. Eine alternative Erklärung dieser Ausweitung wäre eine systematische Selektion in selbstgesteuerte Arbeitszeiten entlang einer persönlichen Tendenz zu Mehrarbeit. In dieser Studie werden zum ersten Mal deutsche Längsschnittdaten aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) herangezogen, die es gestatten, diese alternative Erklärung in eine empirische Untersuchung einzubeziehen. Untersucht werden drei Indikatoren der Arbeitsextensivierung: die über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinausgehenden Stunden, unentgoltene Überstunden und individuelle Überbeschäftigung. Auch bei statistischer Kontrolle der Führungsverantwortung sprechen die Ergebnisse für eine Arbeitsextensivierung bei unregulierter Selbststeuerung und (unter einigen methodischen Vorbehalten) gegen eine Arbeitsextensivierung bei regulierter Selbststeuerung." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Flexiblework and immigration in Europe (2015)
Raess, Damian; Burgoon, Brian;Zitatform
Raess, Damian & Brian Burgoon (2015): Flexiblework and immigration in Europe. In: BJIR, Jg. 53, H. 1, S. 94-111. DOI:10.1111/bjir.12022
Abstract
"Immigration has risen substantially in many European economies, with farreaching if still uncertain implications for labour markets and industrial relations. This article investigates such implications, focusing on employment flexibility, involving both 'external flexibility' (fixed-term or temporary agency and/or involuntary part-time work) and 'internal flexibility' (overtime and/or balancing-time accounts). The article identifies reasons why immigration should generally increase the incidence of such flexibility, and why external flexibility should rise more than internal flexibility. The article supports these claims using a dataset of establishments in 16 European countries." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Erwerbs- und Arbeitszeitmuster in Paarbeziehungen: Stellungnahme des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für die Anhörung im Landtag NRW: Unterlagen von der Enquetekommission V (Familienpolitik) am 24. August 2015 - Thema: "Zeitpolitik" (2015)
Zitatform
Wanger, Susanne & Frank Bauer (2015): Erwerbs- und Arbeitszeitmuster in Paarbeziehungen. Stellungnahme des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für die Anhörung im Landtag NRW: Unterlagen von der Enquetekommission V (Familienpolitik) am 24. August 2015 - Thema: "Zeitpolitik". (IAB-Stellungnahme 03/2015), Nürnberg, 12 S.
Abstract
"Das IAB äußert sich in dieser Stellungnahme zu der Frage, wie die Erwerbs- und Arbeitszeit in Paarhaushalten aufgeteilt wird und welche Gründe dafür maßgeblich sein können. So unterscheiden sich die Erwerbsbeteiligung und die Arbeitszeitmuster von Frauen und Männern nach wie vor erheblich. Bei Frauen entscheidet insbesondere die familiäre Situation, ob und in welchem Umfang sie beschäftigt sind. Dagegen beeinflusst die Familiengründung das Erwerbsverhalten von Männern bisher kaum. Der hohe Anteil von Frauen, die Teilzeit arbeiten, führt zu einer ausgeprägten Arbeitszeitlücke zwischen Frauen und Männern. In Verbindung mit Untersuchungen zu Erwerbs- und Arbeitszeitmustern von Paaren zeigt sich, dass sich insbesondere bei Paaren mit Kindern die Unterschiede im zeitlichen Ausmaß der Erwerbsarbeit verfestigen und sich auch bei einer Realisierung der Arbeitszeitwünsche nur wenig bei der Verteilung der partnerschaftlichen Erwerbszeit ändern würde. Eine Förderung von partnerschaftlichen Modellen wie durch das 'Elterngeld plus' oder durch eine Familienarbeitszeit mit gleichberechtigten Stunden-Modellen für Eltern wie vorgeschlagen könnte zu einer ausgewogeneren Aufteilung der Arbeitszeiten bei Paaren beitragen. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie mit passenden Arbeitszeitmodellen flankiert werden, die Beschäftigten Einfluss auf die Lage und Gestaltung der Arbeitszeit ermöglichen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Work-life balance/imbalance: the dominance of the middle class and the neglect of the working class (2015)
Zitatform
Warren, Tracey (2015): Work-life balance/imbalance. The dominance of the middle class and the neglect of the working class. In: The British Journal of Sociology, Jg. 66, H. 4, S. 691-717. DOI:10.1111/1468-4446.12160
Abstract
"The paper was stimulated by the relative absence of the working class from work-life debates. The common conclusion from work-life studies is that work - life imbalance is largely a middle-class problem. It is argued here that this classed assertion is a direct outcome of a particular and narrow interpretation of work-life imbalance in which time is seen to be the major cause of difficulty. Labour market time, and too much of it, dominates the conceptualization of work-life and its measurement too. This heavy focus on too much labour market time has rendered largely invisible from dominant work-life discourses the types of imbalance that are more likely to impact the working class. The paper's analysis of large UK data-sets demonstrates a reduction in hours worked by working-class men, more part-time employment in working-class occupations, and a substantial growth in levels of reported financial insecurity amongst the working classes after the 2008-9 recession. It shows too that economic-based work-life imbalance is associated with lower levels of life satisfaction than is temporal imbalance. The paper concludes that the dominant conceptualization of work-life disregards the major work-life challenge experienced by the working class: economic precarity. The work-life balance debate needs to more fully incorporate economic-based work-life imbalance if it is to better represent class inequalities." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Individual and workplace-specific determinants of paid and unpaid overtime work in Germany (2015)
Zitatform
Zapf, Ines (2015): Individual and workplace-specific determinants of paid and unpaid overtime work in Germany. (IAB-Discussion Paper 15/2015), Nürnberg, 31 S.
Abstract
"Überstunden sind ein klassisches Instrument zur Steuerung und Veränderung der Arbeitszeit und haben als interne Flexibilitätsmaßnahme von Betrieben eine hohe Bedeutung in Deutschland. Von einer Variation des Arbeitseinsatzes durch Überstunden sind jedoch nicht alle Beschäftigten in gleichem Maße betroffen. Neben sozio-demographischen Faktoren spielen arbeitsplatzspezifische Merkmale eine wichtige Rolle, die Aufschluss über die Stellung des Beschäftigten im Betrieb geben. In welchem Zusammenhang diese arbeitsplatzspezifischen Merkmale mit den geleisteten Überstunden stehen, ist aber bislang nicht vertiefend untersucht worden und steht im Mittelpunkt dieser Studie. In der vorliegenden Studie werden Frauen und Teilzeitbeschäftigte in den Analysen berücksichtigt, während bisherige Untersuchungen meist nur vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer und/oder männliche Beschäftigte berücksichtigen. Auf der Grundlage von Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) zeigt sich für Frauen ein signifikant negativer Zusammenhang mit der Inzidenz von bezahlten Überstunden und für Teilzeitbeschäftigte bei der Inzidenz von unbezahlten Überstunden. Sofern Leistungsbeurteilungen durch den Vorgesetzten möglich sind, fällt die Wahrscheinlichkeit von bezahlten Überstunden geringer aus, während sie für unbezahlte Überstunden höher ausfällt. Bei einer Führungsposition zeigt sich sowohl für die Inzidenz von bezahlten als auch unbezahlten Überstunden ein signifikant positiver Zusammenhang. Mit zunehmender Autonomie des beruflichen Handelns fällt die Wahrscheinlichkeit für unbezahlte Überstunden ebenfalls höher aus, während sie für bezahlte Überstunden geringer ausfällt. Dagegen scheint die Länge der Einarbeitung zur Ausübung der beruflichen Tätigkeit in einem Betrieb sowie Belastungen durch einen gefährdeten Arbeitsplatz oder ein befristetes Beschäftigungsverhältnis nicht in Zusammenhang mit bezahlten oder unbezahlten Überstunden zu stehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Die Geforderte Generation - ein Portrait der sozialen Mitte (2015)
Abstract
"Die Geforderte Generation sind Männer und Frauen
- mit Kindern unter 18 Jahren,
- im Alter zwischen 30 und 55 Jahren.
Sie erziehen die Kinder.
Sie stellen den Kern der Erwerbstätigen.
Sie werden sich später um die Pflege ihrer Angehörigen kümmern.
Sie stärken den sozialen Zusammenhalt, auch durch freiwilliges Engagement." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Arbeitszeiten in Deutschland: Entwicklungstendenzen und Herausforderungen für eine moderne Arbeitszeitpolitik (2014)
Absenger, Nadine; Ahlers, Elke; Klenner, Christina; Seifert, Hartmut; Bispinck, Reinhard; Lott, Yvonne ; Kleinknecht, Alfred; Pusch, Toralf;Zitatform
Absenger, Nadine, Elke Ahlers, Reinhard Bispinck, Alfred Kleinknecht, Christina Klenner, Yvonne Lott, Toralf Pusch & Hartmut Seifert (2014): Arbeitszeiten in Deutschland. Entwicklungstendenzen und Herausforderungen für eine moderne Arbeitszeitpolitik. (WSI-Report 19), Düsseldorf, 76 S.
Abstract
"Die Arbeitszeit ist in den beiden letzten Jahrzehnten kürzer, heterogener und flexibler geworden. Von einem einheitlichen Arbeitszeitmuster kann längst nicht mehr die Rede sein. Die Entwicklung zeigt sich auch in der tariflichen Arbeitszeitpolitik: Die Verkürzung der tariflichen Wochenarbeitszeiten seit den 1980er-Jahren wurde begleitet von einer starken Flexibilisierung der Arbeitszeiten; in begrenztem Umfang wurden individuelle Zeitoptionen vereinbart. Eine Reihe von Problemen fordert eine neue Arbeitszeitpolitik heraus: so führen Flexi-Konzepte zu sozialen und gesundheitlichen Belastungen bei den Beschäftigten; die Arbeitszeiten polarisieren sich, zwischen Frauen und Männern besteht eine große Arbeitszeitlücke (Gender Time Gap), die eng mit der beruflichen und sozialen Ungleichheit der Geschlechter verknüpft ist; Arbeitszeiten sind immer schwerer messbar und spielen bei ergebnisorientierter Leistungssteuerung in den Betrieben kaum noch die Rolle einer effektiven Begrenzung der Leistungsverausgabung. Die hier vorliegende komprimierte Bestandsaufnahme auf Basis eigener Forschungsarbeiten und einschlägiger Quellen fasst Trends und Herausforderungen zu ausgewählten Themen der Arbeitszeitentwicklung zusammen und weist auf Reformbedarfe und Gestaltungsansätze hin. Eine moderne Arbeitszeitpolitik muss darauf gerichtet sein, die Zeitsouveränität von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu erhöhen, geschlechtergerechte und lebenslauforientierte Arbeitszeiten zu fördern und Arbeitszeitregelungen durchzusetzen, die von der betrieblichen Leistungspolitik nicht unterlaufen werden. Ohne weitere Arbeitszeitverkürzungen in differenzierten Formen wird nicht nur der Gender Time Gap nicht zu schließen sein; auch die positive Funktion von Arbeitszeitverkürzungen für die Beschäftigungssicherung würde angesichts künftiger Produktivitätssteigerungen verschenkt werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
"Somebody is thinking about it": women as household managers in dual-earner families (2014)
Alby, Francesca; Fatigante, Marilena; Zucchermaglio, Cristina;Zitatform
Alby, Francesca, Marilena Fatigante & Cristina Zucchermaglio (2014): "Somebody is thinking about it": women as household managers in dual-earner families. In: Zeitschrift für Familienforschung, Jg. 26, H. 1, S. 29-48.
Abstract
"In dieser Arbeit nehmen wir mithilfe eines Multimethodenansatzes die Managementpraxis erwerbstätiger Mütter, die diese zur Bewältigung komplexer Zeitpläne und der Bedürfnisse der Familie anwenden, in den Blick. Aus vorausgegangenen Studien wissen wir, dass Doppelverdienerfamilien einer grundlegenden Umgestaltung des häuslichen Familienlebens gegenüberstehen, wobei bisher kaum darüber geforscht wurde, wie eine solche Reorganisation innerhalb der Familien erreicht wird. Die Erkenntnisse beruhen auf verschiedenen Datensätzen (Fokusgruppen, Zeitverwendungstagebücher, Aufzeichnung von Alltagsgesprächen) und verweisen auf die zentrale Bedeutung dieser Managementpraktiken im häuslichen Alltagsleben dieser Familien. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass die Hausarbeit eine Arena praktischer Überlegungen und Denkmuster ist. Mithilfe einer detaillierten Analyse der sequentiellen Handlungsabfolgen in der Hausarbeit werden die Managementpraktiken sichtbar, die die Mütter nutzen, um unterschiedliche und miteinander in Wettstreit stehende Aktivitäten für sich zu verwerten und zu koordinieren. Abschließend schlagen wir vor, dass diese Managementpraktiken eine Form von Care- Arbeit darstellt, durch die Mütter das Wohlergehen der Familienmitglieder sicherstellen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Is work bad for health?: the role of constraint vs. choice (2014)
Bassanini, Andrea; Caroli, Eve;Zitatform
Bassanini, Andrea & Eve Caroli (2014): Is work bad for health? The role of constraint vs. choice. (IZA discussion paper 7891), Bonn, 28 S.
Abstract
"This paper reviews the literature on the impact of work on health. We consider work along two dimensions: (i) the intensive margin, i.e. how many hours an individual works and (ii) the extensive margin, i.e. whether an individual is in employment or not, independent of the number of hours worked. We show that most of the evidence on the negative health impact of work found in the literature is based on situations in which workers have essentially no control (no choice) over the amount of work they provide. In essence, what is detrimental to health is not so much work per se as much as the gap which may exist between the actual and the desired amount of work, both at the intensive and extensive margins." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Schichtwechsel: Work-Life-Balance neugestalten. Ideen, Anregungen, Beispiele (2014)
Böttcher, Sabine; Csongàr, Jana; Schlegel, Ute; Wiener, Bettina;Zitatform
Böttcher, Sabine, Jana Csongàr, Ute Schlegel & Bettina Wiener (Hrsg.) (2014): Schichtwechsel. Work-Life-Balance neugestalten. Ideen, Anregungen, Beispiele. (Forschungsergebnisse aus dem ZSH), Halle, Saale, 200 S.
Abstract
Der Sammelband ist eine Zusammenfassung von Ergebnissen aus dem Verbundprojekt 'Schichtarbeit zwischen Arbeitswelt und Lebenswelt'. Das Projekt wurde an zwei Chemiestandorten in Sachsen-Anhalt (Leuna und Bitterfeld-Wolfen) durchgeführt und hatte dringliche Problemlagen industrieller Personalwirtschaft zum Thema. Hierbei wurden Erfahrungen und Entwicklungsressourcen des Chemiestandortes Leuna genutzt, um Lösungswege zu explorieren und Instrumente zu entwickeln, die dann auch im Rahmen des Projektes am Chemiestandort Bitterfeld-Wolfen und weiteren Wirtschaftsregionen übernommen werden konnten. 'In diesem Buch werden Lösungsansätze vorgestellt und Erfahrungen aus der Projektarbeit beschrieben. Dargestellt wird der Entstehungshintergrund des Themas (Vorwort der beiden Sozialpartner Arbeitgeberverband Nordostchemie (Kapitel 2) und IG Bergbau, Chemie, Energie (Kapitel 3 und 4), auftretende Belastungen bei Schichtarbeit und Entlastungshilfen durch Unternehmen (Kapitel 5), die Zunahme von Erwerbsarbeit bei Frauen und daraus resultierende Veränderungen einer lebensphasenorientierten Personalpolitik (Kapitel 6), beispielhafte Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Privatleben (bei der Kinderbetreuung in Kapitel 7 und bei der Pflegeverantwortung in Kapitel 8), ein kooperativer Ansatz mit seinen Facetten der Organisation und Durchführung (Kapitel 9) und die Bedeutung der Vernetzung von Unternehmen für eine erfolgreiche Unterstützung (Kapitel 10). Zum Schluss kommt die Kommune Bitterfeld-Wolfen zu Wort (Kapitel 11), die gemeinsam mit Unternehmen die Zukunft der Region gestalten will.' (IAB)
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Literaturhinweis
Arbeitsqualität aus der Sicht von jungen Beschäftigten: 5. Sonderauswertung zum DGB-Index Gute Arbeit (2014)
Zitatform
Gerdes, Johann & Alexandra Wagner (2014): Arbeitsqualität aus der Sicht von jungen Beschäftigten. 5. Sonderauswertung zum DGB-Index Gute Arbeit. Berlin, 35 S.
Abstract
"Die Studie 'Arbeitsqualität aus der Sicht von jungen Beschäftigten' wertet die Daten des aktuellen DGB-Index Gute Arbeit aus und zeigt, wie Beschäftigte unter 35 Jahren ihre Arbeits- und Einkommensbedingungen beurteilen. So zeigt die Auswertung etwa, dass zwei von drei Beschäftigten unter 35 Jahren regelmäßig Überstunden machen - mehr als ein Drittel sogar über fünf Stunden jede Woche.
Fast ein Drittel (29 Prozent) der Beschäftigten dieser Altersgruppe arbeiten in atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Zum Vergleich: Bei den über 35-Jährigen sind es nur 18 Prozent.
Weiteres Ergebnis: 57 Prozent der jungen Beschäftigten unter 35 Jahren geben an, oft oder sehr oft unter Zeitdruck arbeiten zu müssen." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Class advantage and the gender divide: flexibility on the job and at home (2014)
Gerstel, Naomi; Clawson, Dan;Zitatform
Gerstel, Naomi & Dan Clawson (2014): Class advantage and the gender divide. Flexibility on the job and at home. In: American Journal of Sociology, Jg. 120, H. 2, S. 395-431. DOI:10.1086/678270
Abstract
"Using a survey, interviews, and observations, the authors examine inequality in temporal flexibility at home and at work. They focus on four occupations to show that class advantage is deployed in the service of gendered notions of temporal flexibility while class disadvantage makes it difficult to obtain such flexibility. The class advantage of female nurses and male doctors enables them to obtain flexibility in their work hours; they use that flexibility in gendered ways: nurses to prioritize family and physicians to prioritize careers. Female nursing assistants and male emergency medical technicians can obtain little employee-based flexibility and, as a result, have more difficulty meeting conventional gendered expectations. Advantaged occupations 'do gender' in conventional ways while disadvantaged occupations 'undo gender.' These processes operate through organizational rules and cultural schemas that sustain one another but may undermine the gender and class neutrality of family-friendly policies." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Long-term care insurance and carers' labor supply: a structural model (2014)
Zitatform
Geyer, Johannes & Thorben Korfhage (2014): Long-term care insurance and carers' labor supply. A structural model. (DIW-Diskussionspapiere 1421), Berlin, 29 S.
Abstract
"In Germany, individuals in need of long-term care receive support through benefits of the long-term care insurance. A central goal of the insurance is to support informal care provided by family members. Care recipients can choose between benefits in kind (formal home care services) and benefits in cash. From a budgetary perspective family care is a cost-saving alternative to formal home care and to stationary nursing care. However, the opportunity costs resulting from reduced labor supply of the carer are often overlooked. We focus on the labor supply decision of family carers and the incentives set by the long-term care insurance. We estimate a structural model of labor supply and the choice of benefits of family carers. We find that benefits in kind have small positive effects on labor supply. Labor supply elasticities of cash benefits are larger and negative. If both types of benefits increase, negative labor supply effects are offset to a large extent." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Unpredictable work timing in retail jobs: implications for employee work-life conflict (2014)
Zitatform
Henly, Julia R. & Susan J. Lambert (2014): Unpredictable work timing in retail jobs. Implications for employee work-life conflict. In: ILR review, Jg. 67, H. 3, S. 986-1016. DOI:10.1177/0019793914537458
Abstract
"Unpredictability is a distinctive dimension of working time that has been examined primarily in the context of unplanned overtime and in male-dominated occupations. The authors assess the extent to which female employees in low-skilled retail jobs whose work schedules are unpredictable report greater work -- life conflict than do their counterparts with more predictable work schedules and whether employee input into work schedules reduces work -- life conflict. Data include measures from employee surveys and firm records for a sample of hourly female workers employed across 21 stores of a U.S. women's apparel retailer. Results demonstrate that, independent of other dimensions of nonstandard work hours, unpredictability is positively associated with three outcomes: general work -- life conflict, time-based conflict, and strain-based conflict as measured by perceived employee stress. Employee input into work schedules is negatively related to these outcomes. Little evidence was found that schedule input moderates the association between unpredictable working time and work -- life conflict." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
DGB-Index Gute Arbeit: Der Report 2013: wie die Beschäftigten die Arbeitsbedingungen in Deutschland beurteilen. Mit dem Themenschwerpunkt: Unbezahlte Arbeit (2014)
Holler, Markus; Kulemann, Peter;Zitatform
Holler, Markus (2014): DGB-Index Gute Arbeit: Der Report 2013. Wie die Beschäftigten die Arbeitsbedingungen in Deutschland beurteilen. Mit dem Themenschwerpunkt: Unbezahlte Arbeit. (DGB-Index Gute Arbeit 08), Berlin, 23 S.
Abstract
"Der Arbeitsmarkt scheint sich zu entspannen - nicht jedoch die Arbeitsbedingungen. Bei den Belastungen am Arbeitsplatz zeigen sich seit Jahren Spitzenwerte. Mehr als 60 Prozent der Beschäftigten müssen immer mehr Arbeit in der gleichen Zeit schaffen. 56 Prozent arbeiten gehetzt und nur knapp die Hälfte glaubt daran, bis zum Rentenalter durchhalten zu können. Das sind die zentralen Ergebnisse des DGB-Index Gute Arbeit 2013." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Working time, satisfaction and work life balance: a European perspective (2014)
Humpert, Stephan;Zitatform
Humpert, Stephan (2014): Working time, satisfaction and work life balance. A European perspective. (Universität Lüneburg. Working paper series in economics 327), Lüneburg, 25 S.
Abstract
"Using three different measures for satisfaction, I investigate gender-specific differences in working time mismatch. While male satisfaction with life or job is slightly not effected by working more or less hours, only over-time lowers male work life balance significantly. Women are more sensitive to the amount of working hours. They prefer part-time employment and are dissatisfied with both changes towards over-time and under-time." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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